Ein weiteres Schmuckstück für Binswangen – das Schulgebäude
Zwei modern ausgebaute Stockwerke für die Schule, der Erdgeschossbereich für je eine Kindergarten- und Kinderkrippengruppe: Das sanierte Binswanger Schulgebäude überzeugte bei der Besichtigung anlässlich des Tags der offenen Tür am vergangenen Samstagnachmittag die Gäste ebenso wie das Rahmenprogramm, welches die Kinder vorher beim Festakt zeigten. Dass sie sich im neu aufgeteilten Gebäude offensichtlich wohl fühlen und nIcht nur räumlich zusammengerückt sind, zeigten die miteinander gesungenen Lieder am Anfang und Ende des offiziellen Teils.
Auch die vielseitigen und freudig vorgebrachten Einzeldarbietungen der Schulklassen und Kindergartengruppen brachten die Lebendigkeit zum Ausdruck, die im Schulgebäude Tag für Tag herrscht: Das afrikanische Festlied, der Schulhaus-Samba, das Elementelied, Alle Kinder lernen lesen…..
Bürgermeister Anton Winkler zeigte die geschichtliche Entwicklung des Hauses auf. Und er nannte die Gründe, warum die Räume des Kindergartens, die seit 1990 im Pfarrhof sind, nicht mehr ausreichten: „Die Belegung am Vormittag wurde von den Eltern durch ihre Berufstätigkeit immer mehr in Anspruch genommen und die zeitliche Aufteilung in eine Vormittags- und Nachmittagsgruppe führte immer mehr zu Unstimmigkeiten.“ Mit der vom Staat geforderten Einrichtung einer Kinderkrippe stand ein Neubau im Gemeinderat zur Diskussion. Im Schulgebäude standen Renovierungsarbeiten an, das Dach musste erneuert werden. Nach Gesprächen mit der Regierung und dem Schulamt war es möglich, den Kindergarten und die Schule in einem Gebäude unterzubringen, berichtete Winkler. In Absprache mit der Kirchenverwaltung und Kirchenstiftung wurde diese Lösung dann beschlossen.
Dass die Schüler in den drei jahrgangsgemischten Klassen mit ihren Lehrern Johann Urban, Martina Bobinger und Nicole Haslinger trotz Baulärm lieber in Binswangen blieben, statt für die Umbauphase ins Haupthaus nach Wertingen zu ziehen, nahm auch Verena Bürkner, Rektorin der Grundschule Wertingen in ihren Worten auf. „Ich glaube, mit eurem Durchhaltevermögen habt ihr für`s Leben gelernt“, lobte sie das Ertragen des Baulärms und das zeitweilige Ausweichen ins Feuerwehrhaus.
Sie hob aber auch Bürgermeister Anton Winkler heraus: „Er machte die Renovierung der Schule zu seiner Chefsache.“ Als Chef der Worte und vor allem d
er Taten bezeichnete ihn die Schulleiterin. Das Schulgebäude nannte sie ein Kinderhaus, in dem man sich richtig wohlfühlen kann.
Dass es ein christlicher Auftrag ist, Kindern den Weg ins Leben zu zeigen, nannte Pfarrer Rupert Ostermayer als Grund dafür, warum die Kirche sich in die Erziehung von Kindern einbringt. Im Namen der Pfarrei und der Kirchenstiftung bedankte er sich für das Anvertrauen der Kinder, und dass die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen und Arbeit geleistet hat und auch weiterhin die laufenden Geschäfte finanziell mitträgt.
Landtagsabgeordneter Georg Winter, dem Bürgermeister Winkler schon in seiner Rede für die Zuschüsse dankte, die immer wieder nach Binswangen fließen, hob hervor, dass nach der Marienkapelle und dem Schillinghaus nun schon das dritte Schmuckstück innerhalb kürzester Zeit fertig gestellt wurde. „Für die Gemeinde ist es wichtig, das Angebot für die Kinder bis zum zehnten Lebensjahr vor Ort zu haben. Darauf kann Binswangen stolz sein“, stellte er heraus. Und nachdem heute jahrgangskombinierte Klassen selbstverständlich sind, gibt es in Binswangen noch eine intakte Grundschule.
Für den Elternbeirat dankte Elke Bernhard den Betreuerinnen im Kindergarten unter der Leitung von Angelika Stegmair und Patrizia Contartese den Lehrern Johann Urban, Martina Bobinger und Nicole Haslinger. Sie dankten auch den Eltern für den Zusammenhalt.
Gemeinderat Dr. Hermann Berwe berichtete vom Einrichten einer kleinen Schulbibliothek, für die vom Erlös des Nikolausmarktes 2012 nun Bücher im Wert von 800 Euro gekauft wurden, insgesamt 1500 Euro stehen zur Verfügung.
Architekt Holger Jaroschek meinte in Richtung der Kinder: „Ihr seid die lebendigen Steine, die das Haus mit Leben erfüllen.“ Er ließ die Bauzeit Revue passieren, erinnerte an die vielen Schwierigkeiten, vor allem wegen der schlechten Bausubstanz. Und er hob Bürgermeister Anton Winkler, seinen Gemeindearbeiter und den „Rentnertrupp“ hervor, die stets bereit standen, wenn Not am Mann war. Als gelungenes Ensemble bezeichnete er das vom Keller bis zum Dachspitz sanierte Gebäude mit seinen Außenanlagen. Und übergab symbolisch sowohl den Schlüssel als auch eine Spende von 500 Euro.
Die kirchliche Segnung der Schulräume – die Kindergartenräume erhielten diesen schon Anfang des Jahres – rundeten das gelungene Fest ab, bevor die Kinder an die Spielstationen durften, und alle mit Kaffee und Kuchen die Fertigstellung des neuen Schmuckstücks für die Binswanger Kinder feiern konnten.