Kirchweih 2014

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Guatzla, eine Geschichte und Datschi zur Kirchweih

Brauchtum: Jedes Jahr wieder freuen sich die Kinder in Binswangen darauf

 

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Binswangen Mit leuchtendenkirchweih Binswangen Augen geht Sebastian am vergangenen Samstagnachmittag durch die Pfarrkirche St. Nikolaus Binswangen. Bei ihm seine Mama, Maria Rupprecht, die zeigt, was es zu sehen gibt. In Sebastians Hand ist eine kleine Glocke, die schon mal zu läuten beginnt vor lauter Eifer und Freude. „Das ist Ben, die Kirchenglocke“, erklärt Gabriele Fürbaß, nicht nur Sebastian will das wissen, sondern auch die zahlreichen Kinder mit ihren Eltern und Pfarrer Rupert Ostermayer, die gespannt sind, welche Kirchweihgeschichte zu hören sein wird.

Dass an Kirchweih in Binswangen Guatzla vom Kirchturm regnen, hat sich inzwischen im Dorf herumgesprochen. So steht der Nachwuchs auch dieses Jahr kurz nach halb drei Uhr nachmittags bereit, ausgestattet mit kleinen und größeren Taschen, um die Beute einzusammeln. Doch bevor der große Moment kommt, erzählt Gabriele Fürbaß, im Namen von Ben, was es in der Kirche zu entdecken gibt, wenn man sich nur umschaut. So schauen die Kinder gespannt zu den Bildern an den Seitenwänden. Vom Marienaltar, der Osterkerze, dem Weihwasserkessel und noch vielem mehr erzählt Ben. Kurz vor drei – Pastoralpraktikant Sebastian Schmitt war schon den Turm hinaufgestiegen – nehmen die Kleinen und auch die etwas Größeren vor dem Kirchturm ihre Position ein. Doch erst schlägt die Kirchturmuhr pünktlich um 15 Uhr, die rot-weiße Kirchweihfahne zeigkirchweih Binswangent sich. Die Spannung steigt. Beim Drei-Uhr-Läuten ist es soweit: Die Süßigkeiten fallen herab und die Kinder sind nicht mehr zu halten. Sie lassen sich auch nicht vom Wasser abschrecken, das mit den Süßigkeiten abwechselt. Schnell ziehen sie die Kapuzen über den Kopf. Und sie schauen gespannt nach oben, strecken ihre Taschen dem süßen Regen entgegen, und sammeln vom Boden auf, was sie erhaschen können. „Man muss sich anstrengen, um etwas zu bekommen“, erklärt Daniel Knöferl den Reiz des Brauchs, den der Gartenbauverein seit einigen Jahren wieder eingeführt hat.  Laura Contartese bestätigt, dass es gar nicht so leicht ist, etwas zu kriegen bei so vielen Kindern. Pastoralpraktikant Schmitt, der die Süßigkeiten und das Wasser herabregnen kirchweih Binswangenließ, meint: „Das ist eine tolle Aktion, ich mach gern wieder mit.“ Er hat zwar nicht gesehen, was abging, denn der Blick vom Turm aus geht eher in Richtung Höchstädt als nach unten. Doch zwischendurch hat er Reaktionen gehört. Trotz der Lautstärke der Kirchenglocken, direkt neben ihm. Manuela Rigel, Vorsitzende des Gartenbauvereins, der zusammen mit Thomas Wippel von der Bonbonfabrik Edel die Süßigkeiten gesponsert hat, freut sich, dass die Aktion ankommt und meint: „Wenn Kinderaugen lachen, ist das immer schön.“

Am Sonntag ging es weiter mit den Kirchweihbräuchen in Binswangen. Da lachten die Augen der Kirchenbesucher beim Anblick der leckeren Obstkuchen, denn die Ministranten verkauften nach der Heiligen Messe wieder Kirchweihdatschi. So konnten sich alle für den Kaffee am Nachmittag ihren Kuchen mit nach Hause nehmen. Und die Ministranten spenden einen Teil des Erlöses der Wertigner Tafel, sie kaufen Süßigkeiten für die Kinder. (bbk)

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